Prominenter Besuch an der MS Klausen – Langjähriger Landeshauptmann Durnwalder referiert zur Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert
Am 14. Mai 2024 hatten vier dritte Klassen unserer Mittelschule die Gelegenheit, an einem besonderen Vortrag des ehemaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder teilzunehmen. In der Aula der Mittelschule Klausen sprach Durnwalder über die Geschichte Südtirols des 20. Jahrhunderts und beleuchtete die prägenden Ereignisse dieser Zeit. Gespannt lauschten die Jugendlichen auch den Anekdoten aus seinem privaten Leben und seiner politischen Laufbahn.
Zunächst sprach Durnwalder über die Veränderungen, die sich nach dem Ersten Weltkrieg ergeben hatten. Südtirol wurde gemäß dem Vertrag von Saint-Germain im Jahr 1919 Italien zugeschlagen, was einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der Region darstellte. Durnwalder erläuterte, wie diese Entwicklung sowohl politisch als auch kulturell und wirtschaftlich prägend war.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags war die Italianisierungspolitik unter der Herrschaft des Faschismus. Die Maßnahmen zielten darauf ab, die deutsche Sprache und Kultur in Südtirol zu unterdrücken. Durnwalder betonte, wie wichtig es war, den Widerstand und die Widerstandsfähigkeit der Südtiroler in dieser Zeit zu würdigen. Die Bedeutung von Sprache und Kultur einer Volksgruppe unterstrich der langgediente Politiker speziell für die Zeit der Option:
„Ein Volk ohne Kultur und Sprache ist wie ein Baum ohne Wurzeln. Er fällt um!“ – Luis Durnwalder
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Ende des Faschismus änderte sich die Situation für Südtirol erneut. Der Referent erläuterte, wie die Region sich mit dem Autonomiestatut von 1948 und dem darauffolgenden Protest (Sigmundskron 1957) und Kampf (Bombenjahre und Feuernacht) größere Selbstbestimmung und Autonomie sichern konnte. Das sog. „Paket“ markierte einen wichtigen Meilenstein für die Südtiroler Identität und Autonomie, welche mit dem 2. Autonomiestatut von 1972 gefestigt wurden. Im Jahre 1992 erfolgte dann die „Streitbeilegung“ zwischen Italien und Österreich hinsichtlich der Südtirolpolitik.
Der „Luis“ wurde von unseren Schülern herzlich empfangen und am Ende des Vortrages von Fragen und „Selfies“ förmlich überhäuft.
Dieser Vortrag wurde auf Initiative der Elternvertreterinnen Frau Wieser und Frau Pramsohler sowie Prof. Thaler über die Volkshochschule „Urania“ (Meran) organisiert, ein großes Dankeschön dafür!
Und zum Schluss: Ein riesiges Lob für den fesselnden Vortrag, vielen Dank an Dr. Luis Durnwalder!